Beschreibung
Ein neues Album von WHITE WINE – Ich bin nicht gerade als Sommelier bekannt, weiß kaum, zu welchem Essen Weißwein serviert wird; ich bin mir aber sicher, dass dieses dunkle Werk nicht zum Standardrepertoire der Kulinarik gehören kann. Joe Haege (31 Knots, Tu Fawning) hat mit seinen Mitstreitern Fritz Brückner und Christian Kühr eine ganz besondere Platte abgeliefert. Nachdem letztes Jahr oft von den ekstatischen Ausbrüchen verschiedener White-Wine-Konzerte geschwärmt wurde, waren die Erwartungen an das nächste Album riesig. Und tatsächlich: Während die Band live auf kritische Geister gelegentlich noch indifferent wirkte, ist sie bei »Killer Brilliance« nun auf dem Punkt.
Über 14 Tracks entfalten White Wine ein großes Spektrum an Spielarten des modernen Songwritings und des dunklen Popsongs. Die Band schaut mal bei Nick Cave vorbei, dann bei Warren Ellis, PJ Harvey oder auch Gallon Drunk. George Michael (»Hurry Home«) oder sogar Caribou (»Abundance«) lassen sich ebenfalls ausmachen. Dazu kommen elektrische, digitale und auch klassische Instrumente wie ein Fagott zum Tragen. Hier unterwirft sich alles einer Soundidee, die von Verbitterung, Wut, Trauer und Disparatheit erzählt. So wenig man die Platte stilistisch einsortieren kann, so knallhart reißt sie mit und zieht ihre Hörer in ihr dunkles Inneres. Völlig unerwartet kommt aus Leipzig eine der brutalsten Platten des Jahres, die das Potenzial zum Klassiker hat. INTRO