Beschreibung

Das sagt unser Labelchef Kurt Trozas von Sounds Of Suberrania zu dieser Veröffentlichung:
Man ist am unehrlichsten gegen seinen Gott: er darf nicht sündigen! (Friedrich Nietzsche)

Das Eindringlichste, was ich 2017 sehen durfte, war Gewalt Band. Eine Band bestehend aus drei Menschen und einer Maschine. Gewalt spielten und eine unglaubliche Energie durchpeitschte die Luft, der Raum schrie und mir wurde offenbar, was Gewalt wirklich bedeutet. Nicht das Bild einer Dampfwalze, die Luxuswagen überrollt, nicht das Bild eines Stieres, der sich durch die Straßen von Pamplona fräst oder sonstige stereotype Filmsequenzen, keine Action – nein nochmals als Halbsatz wiederholt, damit das Wort steht – der Raum schrie und drückte von allen Seiten. Die Gewalt war nicht im Raum – Gewalt war der Raum und niemand konnte ihr entrinnen.
Ich mag dieses seltene Erlebnis, diese Konfrontation, denn sie weckt in mir die Hoffnung, dass doch nicht alles verloren ist und dass man sich nicht davor verstecken und verkriechen kann. Gewalt ist Diskurs und das im besten und radikalsten Sinne des Wortes. Nicht im Gespräch mit Anderen, im flanier-philosophieren, sondern im Gespräch mit dem Selbst. Dies sollte Kunst/Musik auslösen und das tut diese Berliner Band. Und sie tut es exzessiv. Keine Note zu viel, kein Wort wird verschwendet. Die Maschine pocht und pocht und pocht und Bass und Gitarren zerstückeln ähnlich der Worte die selbsterschaffene Realität. Gewalt saugt, da ist nichts Schönes, kein Happy End, Gewalt ist Realität und beschreibt diese. Das ist wichtig, gerade auch für ein Label wie Sounds of Subterrania.

Zu Gewalt muss man sich verhalten, entziehen kann man sich ihr nicht.

PS: Yelka, Helen und Patrick hatten mich zum Essen eingeladen und gemeinsam besprachen wir diese Platte und dann besprachen wir eigentlich nicht mehr nur diese Platte, keine Worte über Strategien, keine Erwartungen über Verkäufe. Nein, wir sprachen über unsere Wünsche, unsere Wut, über das was wir nicht mögen und was wir für falsch halten und als ich dann im Bus zurück nach Hamburg fuhr wusste ich, ich muss diese Platte machen, weil die Menschen hinter Gewalt auch in mir stecken und die Entwicklung einer Position und das dafür Einstehen, der Grund waren mein Label zu gründen.

 

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